Vorbereitung auf einen wichtigen Termin oder eine Prüfung

Wenn dir ein wichtiger Termin bevorsteht, hast du einen großen Teil des Erfolgs durch die Vorbereitung selbst in der Hand. Denn mit einer adäquaten Vorbereitung, kannst du auch wenn du letztendlich nicht alles weißt, einen guten Eindruck machen. Gleichzeitig gibst du dir selbst ein gutes Gefühl, indem die Nervosität aus Unsicherheit nicht unnötig steigt und du selbstbewusster hineingehen kannst.

Die Zeit vor dem Gespräch betrachte ich wie eine kleine Prüfungsvorbereitung. Ich lese mich auf Webseiten ein, schreibe mir auf mittelgroße Karteikarten essentielle Informationen in Stichworten zusammen und stelle mir die Gesprächssitutation vor, um mich einzufinden.

Ich selbst bin in der Lage, mir in kurzer Zeit viele Dinge anzulesen und auszuarbeiten. Auch fremde Themengebiete erschließen sich mir durch das Notieren der schwierigsten Sachverhalte meist schnell. Doch da muss jeder für sich den richtigen Weg finden und auch hier gilt >Übung macht den Meister<. Denn je öfter ich eine solche Vorbereitung durchlaufen habe, desto routinierter wurde ich irgendwann in „meiner“ individuellen Herangehensweise.

Manche sind eher visuelle Typen und können sich unheimlich viel in Gedankenbildern merken. Dann helfen besonders gut Graphiken und Mind Maps, die mit den wichtigen Informationen erstellt werden können. Dann gibt es wiederum andere, die massenweise auswendig lernen können. In diesem Fall sollte man je nach Termin darauf achten, dass man die Anwendung der gelernten Inhalte nicht völlig außen vor lässt. Wieder andere müssen den Sachverhalt dagegen logisch durchdringen und brauchen dann auch nichts auswendig zu lernen. Dabei werden dann die schwierigen Zusammenhänge herausgefiltert und im Kern durchgearbeitet, der Rest wird durch lesen aufgenommen. Aufgrund der Vielfalt und der Kombinationsmöglichkeiten dieser Typen, kann ich euch nur berichten, wie ich so etwas angehe und ihr könnt für euch schauen, ob etwas Passendes dabei ist.

Als erstes stecke ich mir das Zeitfenster ab und verschaffe mir einen Überblick über die anstehenden Themen. Dazu frage ich mich, was würde ich in dem Gespräch, aus Sicht meines Gesprächspartners fragen bzw. herausfinden wollen. Ist es eine Prüfung, überlege ich mir, was sind Inhalte, die von Bedeutung sind und was ist meinem Gesprächspartner möglicherweise wichtig. Danach mache ich dann eine Priorisierung in Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden Zeit.

Habe ich ausgedruckte Papiere oder Bücher bzw. Themen, die ich bereits auf Karteikarten oder Blättern zusammengefasst habe, markiere ich das besonders Wichtige oder das Anspruchsvolle in rot bzw. mit einem pinken Post-it. Das ist dann die 1. Priorität und deshalb in Signalfarbe! Wie in einem Ampelsystem, bekommen diese Dinge dann eine besondere Aufmerksamkeit und werden strikt als erstes angegangen.

Danach folgt in gelb alles was auch wichtig ist, möglicherweise für mich aber etwas leichter zu verstehen oder einfach erst im zweiten Schritt nach den roten Themen Sinn macht. Und mit grün markiere ich alles aus der Kategorie „Nice-to-know“ oder „Mut-zur-Lücke“. Man kann nie alles schaffen, daher freue ich mich mit der harmonischen Farbe grün über alles, was ich noch mitnehmen kann, mache mich deshalb aber nicht fertig.

Es geht nichts über eine Einteilung des großen zuerst noch ungewissen Brockens oder einem Überblick, was vor mir liegt. Damit weiß ich immer genau wo ich mich zwischen den Meilensteinen befinde und was noch vor mir liegt. Das ist für mein Zeitmanagement und das Nervenkostüm Gold wert. Je mehr ich mich durch die Farben arbeitet, desto mehr lässt der Druck nach und ich spüre eine leicht aufkommende Zufriedenheit.

Ansonsten versuche ich alles so vorzubereiten, dass ich mich am Tag des Geschehens möglichst wohl und „echt“ fühle. Das Ganze fängt bei der Kleidung, dem Schmuck und dem Make-up an, geht über die richtigen Schuhe und endet auch nicht bei dem richtigen Essen vor dem Termin. Denn mit einem Loch im Bauch bin ich ggf. etwas abgelenkt und habe nicht die volle Energie zur Verfügung. Ich bin natürlich auch jedes Mal aufgeregt, versuche jedoch authentisch zu bleiben und dabei nicht das Selbstbewusstsein zu verlieren. Sind mehrere Personen bei dem Termin anwesend, knüpfe ich Kontake und versuche auch oft den Anderen etwas Nervösität zu nehmen.

Ich habe mir dieses System zwangsläufig bereits im ersten Studium angeeignet. Dort bestand andauernd Zeitknappheit aufgrund meiner zahlreicher Nebenjobs, von daher läuft es bei mir inzwischen automatisch ab. Ich kann mich aber auch noch sehr gut daran erinnern, wie schwierig es war das Ganze zu etablieren. Denn wenn man sowieso schon wenig Zeit hat, neigt man dazu sich einfach in die Themen stürzen zu wollen, um sein Gefühl zu verbessern, wenn auch nur kurzfristig. Ich habe dann von allem ein bisschen gemacht, aber nichts richtig und wurde nur noch nervöser, weil einfach der Überblick bzw. die Orientierung fehlte.

Im Studium waren dann noch ständig diese Kommolitonen um mich, die z. B. nicht gejobbt haben und schon viel weiter in der Vorbereitung zu sein schienen als ich. Ich kann euch nur raten, Abstand vom ständigen Vergleich mit den Anderen zu nehmen. Stattdessen die Nerven behalten und wie im Projektmanagement mit einer angemessenen Planung, das große Ungewisse auf eure Art und Weise klein zu machen.

Ihr werdet euren Weg damit sicherlich finden und ich habe damit schon so manchen Mitstudenten, der mehr Zeit als ich hatte, überholt. Wichtig ist, dass ihr eure eigene Herangehensweise findet, denn dann könnt ihr das Ganze zukünftig in allen herausfordernden Situationen einfach systematisch anwenden.

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